walze die
teuflischen
Augen ingrimmend im Kopf herum!
Goethe - Faust- Der Tragödie erster Teil
PUCK:
Tretet nicht so mastig auf
Wie Elefantenkalber,
Und der plumpst' an diesem Tag
Sei Puck, der derbe, selber.
ARIEL:
Gab die liebende Natur,
Gab der Geist euch Flugel,
Folget meiner leichten Spur,
Auf zum Rosenhugel!
ORCHESTER (Pianissimo):
Wolkenzug und Nebelflor
Erhellen sich von oben.
Luft im Laub und Wind im Rohr,
Und alles ist zerstoben.
Truber Tag. Feld
Faust. Mephistopheles.
FAUST:
Im Elend! Verzweifelnd! Erbarmlich auf der Erde lange verirrt und nun
gefangen! Als Missetaterin Im Kerker zu entsetzlichen Qualen eingesperrt,
das holde unselige Geschopf! Bis dahin! dahin! - Verraterischer,
nichtswurdiger Geist, und das hast du mir verheimlicht! - Steh nur, steh!
walze die teuflischen Augen ingrimmend im Kopf herum! Steh und trutze mir
durch deine unertragliche Gegenwart! Gefangen! Im unwiederbringlichen
Elend! Bosen Geistern ubergeben und der richtenden gefuhllosen Menschheit!
Und mich wiegst du indes in abgeschmackten Zerstreuungen, verbirgst mir
ihren wachsenden Jammer und lassest sie hilflos verderben!
MEPHISTOPHELES:
Sie ist die erste nicht.
FAUST:
Hund! abscheuliches Untier! - Wandle ihn, du unendlicher Geist! wandle den
Wurm wieder in seine Hundsgestalt, wie er sich oft nachtlicherweile gefiel,
vor mir herzutrotten, dem harmlosen Wandrer vor die Fusse zu kollern und
sich dem niedersturzenden auf die Schultern zu hangen. Wandl' ihn wieder in
seine Lieblingsbildung, dass er vor mir im Sand auf dem Bauch krieche, ich
ihn mit Fussen trete, den Verworfnen! - "Die erste nicht! "- Jammer! Jammer!
von keiner Menschenseele zu fassen, dass mehr als ein Geschopf in die Tiefe
dieses Elendes versank, dass nicht das erste genugtat fur die Schuld aller
ubrigen in seiner windenden Todesnot vor den Augen des ewig Verzeihenden!